deutscher Schriftsteller; Chef einer Gangsterbande ("Jaeger-Bande"), wurde 1955 verhaftet und zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt; Werke u. a.: "Die Festung", "Glückauf Kumpel", "Schnee", "Die bestrafte Zeit"
* 29. Juni 1927 Frankfurt am Main
† 4. Februar 2000 Ascona (Schweiz)
Herkunft
Henry (Karl-Heinz) Jaeger wuchs als Sohn eines Kupferschmiedes in Frankfurt/M. auf.
Ausbildung
Als Schüler einer höheren Schule mit 15 Jahren zum Flakdienst eingezogen, war J. Fallschirmjäger in Holland und geriet 1945 in englische Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung arbeitete er als Laborant in einem Militärhospital und versuchte, durch Abendkurse die Voraussetzung für ein Medizinstudium zu schaffen. In diesen Jahren schrieb J. zum ersten Mal Gedichte, fasste auch den Plan zu einem ersten Roman.
Wirken
Berufliche Misserfolge und Existenzkrisen ließen ihn in die Kriminalität abgleiten. Nach kleineren Delikten schließlich Chef der berüchtigten "Jaeger-Bande", die um die Mitte der 50er Jahre eine Serie von bewaffneten Raubüberfällen und Einbrüchen verübte, wurde J. nach einem Überfall auf eine Rentenzahlstelle der Bundespost in Frankfurt im Mai 1955 verhaftet. Im Sept. 1956 zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt, saß er zunächst im Zuchthaus Bruchsal. 1957 ins Zuchthaus Freiburg i. Br. überführt, erhielt er auf ...